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Die Engelsburg in Rom: Ein Monument voller Geschichte

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Die Engelsburg in Rom wurde ursprünglich als Mausoleum für Kaiser Hadrian im Jahr 139 n. Chr. errichtet. Das Gebäude überdauerte die Jahrhunderte, wurde aber immer wieder aus- und umgebaut. (Foto: © Bastian Glumm)
Die Engelsburg in Rom wurde ursprünglich als Mausoleum für Kaiser Hadrian im Jahr 139 n. Chr. errichtet. Das Gebäude überdauerte die Jahrhunderte, wurde aber immer wieder aus- und umgebaut. (Foto: © Bastian Glumm)

Die Engelsburg (italienisch: Castel Sant’Angelo) ist eines der beeindruckendsten Bauwerke Roms. Ursprünglich als Mausoleum für Kaiser Hadrian im Jahr 139 n. Chr. errichtet, hat sie im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Funktionen erfüllt – von einem Grabmal über eine Festung bis hin zu einem Museum. Ihre Geschichte ist ebenso spannend wie vielschichtig.

Die Ursprünge der Engelsburg in Rom

Die Engelsburg wurde von Kaiser Hadrian als Mausoleum für sich und seine Familie in Auftrag gegeben. Inspiriert von der Architektur des Augustus-Mausoleums, entstand ein Bauwerk, das den Glanz der römischen Kaiserzeit widerspiegelte. Der spiralförmige Korridor und die Grabkammern im Inneren zeugen von der sorgfältigen Planung.Nach dem Zerfall des Römischen Reiches wandelte sich die Funktion des Bauwerks. Es wurde zu einer militärischen Festung umgebaut, die Rom vor Angriffen schützen sollte. Die strategische Lage am Tiber machte die Engelsburg zum zentralen Bestandteil der Stadtverteidigung.

Im Mittelalter wurde die Engelsburg ein Zufluchtsort für die Päpste. Der „Passetto di Borgo“, ein geheimer Gang, der die Engelsburg mit dem Vatikan verbindet, bot ihnen Schutz in Krisenzeiten. Besonders bekannt ist die Nutzung dieses Gangs durch Papst Clemens VII. während der Plünderung Roms im Jahr 1527. Die Bezeichnung „Engelsburg“ geht auf eine Legende aus dem Jahr 590 zurück. Papst Gregor der Große soll während einer Prozession eine Erscheinung des Erzengels Michael gesehen haben, der das Ende einer verheerenden Pestepidemie ankündigte. Seitdem trägt das Bauwerk seinen heutigen Namen. Die bronzene Statue des Erzengels auf der Spitze erinnert noch heute an diese Geschichte.

Im Mittelalter wurde die Engelsburg zum letzten Zufluchtsort für bedrängte Päpste. (Foto: © Bastian Glumm)
Im Mittelalter wurde die Engelsburg zum letzten Zufluchtsort für bedrängte Päpste. (Foto: © Bastian Glumm)

Zwischen Prunk und Gefängnis – Ein lebendiges Museum

In der Renaissance wurde die Engelsburg zu einer prachtvollen Residenz der Päpste ausgebaut, mit kunstvollen Gemächern und Kapellen. Doch die dunkle Seite des Gebäudes blieb erhalten: Die Engelsburg diente auch als Gefängnis. Zu den berühmtesten Insassen gehörten der Astronom Giordano Bruno und der Künstler Benvenuto Cellini.

Heute ist die Engelsburg ein Museum, das Besuchern Einblicke in ihre wechselvolle Vergangenheit bietet. Von den Überresten des Hadrian-Mausoleums bis zu den Räumen der päpstlichen Residenz lassen sich viele Epochen Roms nacherleben. Besonders beeindruckend ist die Aussicht von der Terrasse: Ein Blick über die Dächer Roms bis hin zum Petersdom, der unvergesslich bleibt. Die Engelsburg ist ein lebendiges Zeugnis der römischen Geschichte – ein Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart auf eindrucksvolle Weise verschmelzen.

Nützliche Informationen für den Besuch

Adresse:
Castel Sant’Angelo
Lungotevere Castello, 50
00193 Rom, Italien

Kontakt:
Telefon: +39 06 32810
Webseite: https://castelsantangelo.beniculturali.it

Öffnungszeiten:

  • Montag bis Sonntag: 9:00 Uhr bis 19:30 Uhr
  • Letzter Einlass: 18:30 Uhr
  • Geschlossen: 1. Januar, 1. Mai, 25. Dezember

Es wird empfohlen, Tickets im Voraus online zu buchen, um Wartezeiten zu vermeiden. Die Engelsburg ist leicht zu Fuß vom Vatikan oder der Piazza Navona zu erreichen und ein absolutes Muss für jeden Rom-Besucher.

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