
Eine Reise nach Italien wird bald deutlich bequemer – und nachhaltiger. Ab Dezember 2028 bringt ein direkter Nachtzug Reisende von Berlin über Nacht in einige der beliebtesten italienischen Städte: Mailand, Florenz, Rom und Neapel. Die neue Verbindung wird gemeinsam von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), der Deutschen Bahn (DB) und Trenitalia realisiert – drei Schwergewichte des europäischen Bahnverkehrs.
Erster Schritt ab 2026: München–Mailand–Rom
Schon ab Ende 2026 startet der Ausbau mit einer direkten Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen München und Mailand bzw. Rom. Die Züge halten auf dem Weg unter anderem in Innsbruck, Bozen, Verona, Bologna und Florenz. Die geplante Fahrzeit zwischen München und Mailand liegt bei etwa sechseinhalb Stunden, nach Rom sind es rund achteinhalb Stunden – und damit eine echte Alternative zum Kurzstreckenflug.
Ab 2028 wird Berlin angebunden
Zwei Jahre später wird das Streckennetz nach Norden erweitert: Dann startet der Nachtzug auch ab Berlin. Die italienischen Hochgeschwindigkeitszüge der Baureihe Frecciarossa 1000, die mit bis zu 300 km/h unterwegs sind, sollen auch diese Verbindung bedienen. Damit lassen sich künftig abends in Berlin die Koffer packen – und am nächsten Morgen wacht man am Bahnhof Termini in Rom oder mitten im historischen Florenz auf.
Ein Tunnel macht Tempo: Der Brenner-Basistunnel
Zusätzlich zur neuen Verbindung soll auch die Infrastruktur schneller werden. Der Brenner-Basistunnel, dessen Fertigstellung für 2032 geplant ist, wird die Reisezeit über die Alpen nochmals um rund 30 Minuten verkürzen. Damit könnte die Strecke Berlin–Rom künftig in weniger als 13 Stunden zurückgelegt werden – durchgehend im Zug, ohne Umsteigen, emissionsarm und entspannt.
Umweltfreundlich und europäisch gedacht
Die neuen Nachtzugverbindungen sind Teil einer umfassenden europäischen Bahnstrategie. Ziel ist es, mehr Menschen für den grenzüberschreitenden Schienenverkehr zu begeistern und den CO₂-intensiven Flugverkehr zu reduzieren. Gerade auf Strecken zwischen 600 und 1.500 Kilometern gilt der Nachtzug als ideale Lösung – bequem, effizient und umweltfreundlich.
Die Kooperation zwischen DB, ÖBB und Trenitalia wird deshalb auch politisch begrüßt. Demnach bewerte das Bundesverkehrsministerium den Ausbau internationaler Bahnverbindungen als wichtigen Schritt für die europäische Mobilitätswende. Schon jetzt wächst das Nachtzugnetz: Neben Wien, Zürich, Paris oder Stockholm rücken mit Rom, Mailand und Neapel nun weitere große europäische Metropolen in direkte Nachtreichweite.
Reiseerlebnis statt Stau oder Sicherheitskontrolle
Neben ökologischen Argumenten spricht auch der Komfort für den Nachtzug: moderne Schlafabteile, WLAN, Bordservice und vor allem das entspannte Reisen ohne Umsteigen oder lange Wartezeiten an Flughäfen. Besonders für Städtereisende, Familien und Geschäftsleute könnte der neue Nachtzug von Berlin nach Italien eine echte Alternative darstellen.