
Rund sieben Millionen Menschen besuchen jährlich das Kolosseum in Rom. Die antike Arena, einst Schauplatz spektakulärer Wettkämpfe, zählt zu den bekanntesten Bauwerken der Welt. Doch die hohe Besucherfrequenz zieht nicht nur Kulturinteressierte an, sondern begünstigt auch ein Umfeld, in dem sich zahlreiche Touristenfallen etabliert haben. Wer unvorbereitet anreist, riskiert Kostenfallen, Zeitverlust und unangenehme Begegnungen.
1. Intransparente oder überteuerte Ticketverkäufe
Seit der Einführung zeitlich gebundener Online-Tickets ist der Kauf vor Ort kaum mehr möglich. Dennoch bieten in der Umgebung des Kolosseums zahlreiche Vermittler Eintrittskarten zu deutlich höheren Preisen an, häufig mit dem Versprechen, Wartezeiten umgehen zu können. Reisende berichten regelmäßig von Ticketpaketen, deren Mehrwert unklar bleibt oder die Leistungen beinhalten, die bereits im regulären Eintritt enthalten sind.
Tipp: Eine sichere Buchung ist ausschließlich über die offizielle Buchungsplattform oder seriöse Reiseanbieter möglich. Spontane Käufe sollten vermieden werden.
2. Kostenpflichtige Fotos mit verkleideten Darstellern
Vor dem Monument posieren Männer in Gladiatoren-Kostümen für Fotos. Auf den ersten Blick handelt es sich um harmlose Souvenirangebote, doch der Preis wird häufig erst nach dem Fotografieren kommuniziert – nicht selten in zweistelliger Höhe. Einige Reisende berichten zudem von insistierenden Methoden, sobald das Foto bereits aufgenommen wurde.
Tipp: Das Angebot ist legal, jedoch nicht reguliert. Nur wer vorher explizit nach dem Preis fragt, kann eine Entscheidung auf klarer Grundlage treffen.

3. Lange Wartezeiten durch fehlende Planung
Der Besuch des Kolosseums ist in festgelegte Zeitfenster organisiert. Reisende ohne Reservierung müssen in Stoßzeiten mit langen Wartezeiten rechnen, die sich besonders im Sommer durch Hitze und begrenzte Schattenplätze bemerkbar machen. Wer das Kolosseum zudem mit dem Forum Romanum und dem Palatin kombinieren möchte, sollte mehrere Stunden einplanen.
Tipp: Eine frühzeitige Online-Reservierung ist unverzichtbar. Empfehlenswert sind Besuchszeiten am Vormittag oder späten Nachmittag.
4. Taschendiebstahl und Drucksituationen im öffentlichen Raum
Die große Menschenansammlung rund um das Kolosseum gilt als typischer Anziehungspunkt für Taschendiebe. Darüber hinaus kommt es regelmäßig zu Situationen, in denen Passanten unverlangt Armbänder, Blumen oder andere Gegenstände angeboten bekommen, die im Anschluss als kostenpflichtiges Geschenk deklariert werden.
Tipp: Reisende sollten Wertsachen körpernah tragen, unaufgeforderten Kontakt vermeiden und keine angebotenen Gegenstände annehmen.
5. Hohe Preise in Gastronomie und Souvenirhandel
Restaurants und Verkaufsstände im direkten Umfeld des Kolosseums verlangen für Speisen, Getränke und Mitbringsel oftmals deutlich höhere Preise als Lokale in benachbarten Straßen. Dabei handelt es sich weniger um illegale Praktiken als um marktwirtschaftliche Realität an einem der meistbesuchten Orte Italiens.
Tipp: Ein kurzer Fußweg von wenigen hundert Metern kann Preis und Qualität erheblich beeinflussen.
Wichtig: Gut informiert und vorbereitet ins Kolosseum
Das Kolosseum bleibt ein einzigartiges Kulturerlebnis und zählt zu den bedeutendsten Monumenten der Menschheitsgeschichte. Die genannten Aspekte mindern seinen historischen Wert nicht, zeigen jedoch, wie wichtig gut informierte Reiseplanung ist. Wer Eintrittskarten rechtzeitig reserviert, sich nicht zu Spontankäufen drängen lässt und alltägliche Vorsichtsmaßnahmen beachtet, kann den Besuch ohne Einschränkungen genießen.
Infokasten: Wo gibt es offizielle Tickets für das Kolosseum?
Tickets sollten möglichst nur über offizielle oder klar ausgewiesene Anbieter gekauft werden.
1. Offizielle Buchungsseite
– Offizielle Ticketplattform des Archäologischen Parks von Kolosseum, Forum Romanum und Palatin
– Zeitfenster auswählen und digitales Ticket erhalten
– Kombitickets für Kolosseum, Forum Romanum und Palatin verfügbar
2. Seriöse Plattformen für geführte Touren
– Beispiel: größere, bekannte Portale mit geprüften Bewertungen
– Oft inkl. Führung, Audioguide oder Kleingruppen-Touren
– Auf klare Preisangaben und Stornierungsbedingungen achten
3. Wichtig: Keine Spontankäufe auf der Straße
– „Skip-the-Line“-Tickets von Straßenverkäufern sind häufig überteuert
– In der Regel keine regulären Ticketschalter mehr direkt am Kolosseum
– Vorab-Onlinebuchung erspart Warteschlangen und verhindert böse Überraschungen
Tipp: In der Hochsaison Tickets mindestens einige Tage, besser ein bis zwei Wochen im Voraus buchen.
































