
Ja, ich war in Verona. Und während viele dieses Städtchen hauptsächlich mit dem Balkon der Julia verbinden, möchte ich von einem anderen Wunder erzählen – der Arena di Verona. Nein, ich war nicht bei einer Oper, habe keine „La Traviata“ unter Sternen gehört, aber ich stand direkt vor diesem riesigen Bauwerk, habe die alten Mauern berührt und versucht mir vorzustellen, was sie alles erlebt haben. Das ist nicht einfach nur Stein. Das ist Geschichte, in Marmor gemeißelt.
Was ist die Arena di Verona?
Die Arena ist ein römisches Amphitheater, das bereits im Jahr 30 n. Chr. erbaut wurde. Sie hat also schon existiert, bevor das Römische Reich seine größte Ausdehnung erreichte. Ursprünglich außerhalb der Stadtmauer gelegen, wurde sie später Teil des Stadtkerns, als Verona wuchs.
Es ist erstaunlich, wie gut sie erhalten geblieben ist. Trotz Erdbeben, Kriegen und Zeit steht das Grundgerüst noch immer. Damals passten bis zu 30.000 Zuschauer hinein – fast wie eine kleine Stadt. Heute finden dort keine Gladiatorenkämpfe mehr statt, sondern Konzerte, Opern und kulturelle Events. Künstler wie The Rolling Stones, Metallica, Elton John oder Andrea Bocelli sind hier schon aufgetreten.

Was mich besonders beeindruckt hat:
Erstens – die Größe. Auf Fotos sieht sie groß aus, aber in Wirklichkeit ist sie einfach gewaltig. Und gleichzeitig wirkt sie sehr „lebendig“. Man spürt förmlich, wie die Geschichte durch sie hindurch atmet.
Zweitens – die Atmosphäre. Auch wenn ich nur davorstand, konnte ich mir vorstellen, wie es war, als die Zuschauer dicht an dicht saßen, wie der Jubel klang, wie alle den Atem anhielten. Heute sind es andere Shows, aber die Magie bleibt.
Drittens – der Kontrast. Die Arena steht mitten im Zentrum von Verona, auf der Piazza Bra, umgeben von Cafés, Boutiquen, Touristen mit Eis in der Hand. Diese Nähe von Alltag und Antike ist einfach herrlich.
Seit Mai 2025 ist die Arena wieder geöffnet!
Die Arena ist älter als das Kolosseum in Rom – ganze 50 Jahre! Beim Opernfestival im Sommer werden echte Bühnenbilder verwendet – keine Projektionen, sondern richtige Aufbauten unter freiem Himmel. Im Mittelalter wurde ein Teil des Stadions durch ein Erdbeben zerstört und die Steine wurden für den Wiederaufbau anderer Gebäude genutzt. Die Italiener sind sehr stolz auf die Arena – sie ist ein Symbol der Stadt.
Ich war im April dort. Und ehrlich gesagt, ich wollte wirklich gern hinein – aber die Arena war geschlossen. Später habe ich erfahren, dass sie wegen Restaurierungsarbeiten vorübergehend nicht zugänglich war. Die gute Nachricht: Seit Mai 2025 ist die Arena wieder geöffnet!
Vom 13. Juni bis 6. September 2025 findet das berühmte Arena di Verona Opernfestival statt. Auf dem Programm stehen unter anderem „Aida“, „Carmen“, „La Traviata“, „Rigoletto“ und „Carmina Burana“. Dazu gibt es Auftritte von Stars wie Roberto Bolle und Jonas Kaufmann. Wenn du also im Sommer nach Verona kommst – unbedingt vorher die Termine checken!

Wie kommt man zur Arena di Verona?
Wenn du schon in der Stadt bist – man kann die Arena kaum übersehen. Sie liegt im Zentrum, an der Piazza Bra. Vom Bahnhof Verona Porta Nuova läuft man etwa 20 Minuten zu Fuß oder fährt ein paar Minuten mit dem Bus.
Auch wenn du keine Vorstellung besuchst – ein Blick ins Innere lohnt sich. Der Eintritt ist kostenpflichtig (der Preis kann je nach Saison variieren), aber man bekommt einen guten Eindruck von der Atmosphäre und der beeindruckenden Bauweise.
Und wenn du Lust hast, kannst du die oberen Ränge besteigen – von dort aus hat man sicher einen schönen Blick über Verona. Ich war zwar nicht oben, aber ich kann mir vorstellen, dass es sich lohnt.
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag: 09.00–19.00 Uhr (letzter Einlass um 18:30 Uhr)
Montag: geschlossen, außer an Feiertagen
Die Arena im Internet!