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Florenz: Eine Reise in die Wiege der Renaissance

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Ich habe Geschichte studiert und meine Masterarbeit über die Medici und Florenz geschrieben. Es dauerte 20 Jahre, bis ich die Stadt endlich selbst besuchen dürfte. (Foto: © Bastian Glumm)
Ich habe Geschichte studiert und meine Masterarbeit über die Medici und Florenz geschrieben. Es dauerte 20 Jahre, bis ich die Stadt endlich selbst besuchen dürfte. (Foto: © Bastian Glumm)

Als ich mit zwanzig Jahren an meiner Diplomarbeit über die Werke von Niccolò Machiavelli und die politische Lage von Florenz zur Zeit der Herrschaft der Medici-Dynastie schrieb, ahnte ich nicht, dass ich weitere zwanzig Jahre warten müsste, um die Stadt selbst zu besuchen. Doch das Warten hat sich gelohnt. Früh um vier Uhr morgens packten wir unsere Koffer und verließen Solingen, um am Abend die Luft dieser blühenden Stadt zu atmen.

Florenz zu Fuß erkundet

Ein trüber, aber überraschend warmer und milder Morgen – das Klima ist eine Mischung aus subtropisch und mediterran – schickte uns aus dem Hotel, um die Schönheit von Florenz zu entdecken. Während wir durch die engen Gassen schlenderten, die kaum mit einem Auto befahrbar sind (besonders, wenn man nicht in Italien geboren ist – aber das Fahren dort ist ein eigenes Kapitel), stellten wir uns vor, wie vor vielen Jahrhunderten dieselben Straßen von Machiavelli betreten wurden. Wir sahen vor unserem inneren Auge, wie Cosimo de’ Medici und später sein berühmter Nachkomme Lorenzo durch die Stadt eilten.

Die Kathedrale Santa Maria del Fiore in Florenz ist weltberühmt und zentraler Ort der Stadt. (Foto: © Bastian Glumm)
Die Kathedrale Santa Maria del Fiore in Florenz ist weltberühmt und zentraler Ort der Stadt. (Foto: © Bastian Glumm)

In einer der Straßen befand sich die Werkstatt von Verrocchio, dessen Schüler Sandro Botticelli, Pietro Perugino und Leonardo da Vinci waren. Hier wuchsen die großen Meister der Renaissance heran – Michelangelo Buonarroti und Raffael Santi. Hier schrieb Dante Alighieri seine „Göttliche Komödie“ und Galileo Galilei machte bedeutende astronomische Entdeckungen. Vielleicht träumte hier ein Junge, der am Ufer des Arno spielte, davon, den Ozean und neue Kontinente zu entdecken. Dank seiner Errungenschaften in Geografie, Musik und nautischer Astronomie gelangte Amerigo Vespucci zu dem Land, das heute seinen Namen trägt.

Florenz ist reich an kulturellen Highlights

Natürlich konnten wir an einem einzigen Tag nicht alle Museen, Kirchen und Kapellen besuchen, die über die ganze Stadt verteilt sind. Doch die bekanntesten Orte, die weltweit berühmt sind, standen selbstverständlich auf unserer Liste. Als wir die historischen Sehenswürdigkeiten betrachteten, begann es plötzlich zu regnen. Doch wir ließen uns nicht aus der Ruhe bringen und suchten eines der Cafés auf, um eine Pause einzulegen und eine heiße Tasse Cappuccino zu genießen.

In der Signoria in Florenz befindet sich auch heute noch die Stadtverwaltung. Den Innenhof des Gebäudes kann man besuchen (lohnt sich). (Foto: © Bastian Glumm)
In der Signoria in Florenz befindet sich auch heute noch die Stadtverwaltung. Den Innenhof des Gebäudes kann man besuchen (lohnt sich). (Foto: © Bastian Glumm)

Ich muss zugeben, dass mich die Preise überraschten: 5,50 Euro für uns beide. Das ist zwar nicht Rom, aber trotzdem. Wir hatten jedoch im Voraus beschlossen, keine Cafés direkt neben der Kathedrale Santa Maria del Fiore oder der Piazza della Signoria aufzusuchen, sondern ein paar Straßen weiterzugehen. Übrigens: Der Innenhof der Signoria kann kostenlos besichtigt werden!

Florenz ist auch Wiege der italienischen Sprache

Florenz ist ein idealer Ort, um Italienisch zu lernen oder zu perfektionieren. Hier wurde die Sprache geboren und weiterentwickelt, und hier spricht man das reinste Italienisch. Natürlich gibt es auch lokale Dialekte, aber um die Sprache zu lernen, sollte man länger als nur einen Tag in Florenz bleiben. Das werden wir eines Tages tun, um Ihnen mehr über die Hauptstadt der Toskana zu erzählen.

Ein Spaziergang durch die florentinischen Gassen ist immer ein Erlebnis. Auch kulinarisch! (Foto: © Bastian Glumm)
Ein Spaziergang durch die florentinischen Gassen ist immer ein Erlebnis. Auch kulinarisch! (Foto: © Bastian Glumm)

Wie könnte man einen ereignisreichen Tag besser abschließen als in einer Trattoria in der Nähe des Stadtzentrums? Vor jedem Gericht, das Sie bestellen, wird Ihnen Schiacciata (ein Fladenbrot, das im Ofen gebacken wird) serviert. Der Name bedeutet wörtlich „zerdrückt“, da der Teig vor dem Backen mit den Fingern an einigen Stellen eingedrückt wird, wodurch die charakteristischen Löcher entstehen. Es wird entweder für Sandwiches verwendet oder als Vorspeise gereicht, wie wir es in der Trattoria genossen haben.

Egal, wie der Tag in Florenz war – ob trüb mit leichtem Regen oder bei strahlendem Sonnenschein – der erste Eindruck von der Heimat des Klaviers bleibt unvergesslich.

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