
Vor Kurzem habe ich eine neue Frucht entdeckt – den Nispero. Und das geschah ganz gemütlich bei einem Besuch bei meiner Mutter. Sie reichte mir einen Teller mit kleinen orangefarbenen Früchten und sagte: „Probier mal, das ist Nispero. Sehr lecker!“ Zuerst war ich skeptisch – sie sah aus wie eine Mischung aus Aprikose und Apfel. Aber nach dem ersten Biss… wow! Eine Geschmacksexplosion: süß, leicht säuerlich, unglaublich erfrischend. Seitdem bin ich verliebt.
Mispel, Loquat oder japanische Pflaume
Nispero, auch bekannt als Mispel, Loquat oder japanische Pflaume, stammt ursprünglich aus Südchina. Dort wurde die Frucht schon vor über tausend Jahren kultiviert. Später kam sie nach Japan und schließlich in den Mittelmeerraum – Griechenland, Türkei, Italien, Spanien. Dort ist sie heute ganz selbstverständlich Teil der Landschaft und Küche.
Optisch erinnert die Frucht an ein kleines, rundes, gold-orangefarbenes Äpfelchen oder eine Aprikose. Innen verbergen sich ein paar glänzende braune Kerne, die sich leicht entfernen lassen. Das Fruchtfleisch ist saftig, zart, leicht säuerlich, aber insgesamt süß mit einer Honignote. Für mich schmeckt sie wie eine Mischung aus Birne, Pfirsich und Zitrusfrucht. Man kann sie mit oder ohne Schale essen – ganz nach Geschmack.
Nisperoist eine Wohltat für die Gesundheit
Und sie ist richtig gesund! Der Nispero enthält viel Vitamin A (für Augen, Haut und Immunsystem), Vitamin C (stärkt die Abwehr), Kalium und Magnesium (gut für Herz und Nerven) sowie Ballaststoffe, die die Verdauung unterstützen. Man sagt auch, dass er die Leber entlastet und den Körper sanft entgiftet.
Am besten genießt man ihn frisch – einfach hineinbeißen. Aber er passt auch wunderbar in Salate (z. B. mit Minze oder Avocado), in Marmeladen und Kompott, in Kuchen und Strudel, oder sogar als fruchtige Sauce zu Fleisch. Und ganz besonders liebe ich ihn im Smoothie.

Rezept für einen Smoothie mit Nispero und Banane:
6–8 entkernte Nisperos, 1 reife Banane, 150 ml Joghurt oder Pflanzenmilch, 1 TL Honig (optional) und etwas Eis oder kaltes Wasser. Alles in den Mixer geben, gut durchmixen – fertig! Herrlich erfrischend. Wer mag, garniert mit Minze oder gibt ein kleines Stück Ingwer für mehr Würze dazu.
Rezept für Nispero-Marmelade:
1 kg entkernte Nisperos, 600 g Zucker, Saft einer halben Zitrone. Alles vermengen und einige Stunden ziehen lassen. Dann bei schwacher Hitze kochen, bis die Masse schön dick wird. Zum Schluss Zitronensaft dazugeben. Heiß in Gläser füllen. Schmeckt fantastisch zu Pfannkuchen, Toast – oder pur vom Löffel.
Übrigens: In der Türkei nennt man den Nispero „Yeni Dünya“ – „Neue Welt“. In Japan steht die Frucht für Ruhe und Langlebigkeit und hier in Italien pflanzt man sie gern vor dem Haus als „Glücksbaum“.
Manchmal braucnen wir einen „Löffel Sonne“
Eine neue Frucht bei Mama zu entdecken, fühlt sich an wie ein Stück Urlaub im eigenen Zuhause. Jetzt weiß ich: Der Nispero ist wie ein Löffel Sonne – genau das, was wir manchmal brauchen. Wenn du ihn noch nicht probiert hast: Tu es! Und wenn doch – dann weißt du genau, wovon ich spreche.