
Wenn du schon einmal in Verona warst, weißt du: Diese Stadt gehört den Verliebten, den engen Gassen und Ausblicken, die einem den Atem rauben. Und wenn du noch nicht dort warst – merk dir den Namen Ponte Pietra. Diese antike Brücke ist ein echtes Tor in die Vergangenheit und gleichzeitig einer der beliebtesten Fotospots der Stadt.
Ponte Pietra: Die älteste Brücke Veronas
Erbaut wurde sie noch zur Zeit der Römer – im 1. Jahrhundert v. Chr.! Die Ponte Pietra (zu Deutsch „Steinbrücke“) ist die älteste Brücke Veronas. Ihr Bau begann um 100 v. Chr., in einer Zeit, als das Römische Reich expandierte und Verona zu einem strategisch wichtigen Punkt auf dem Weg nach Norden wurde.
Ursprünglich war die Brücke teils aus Holz, doch schon in der Antike wurde sie durch eine massive Steinstruktur ersetzt – mit römischem Mauerwerk, das zum Teil bis heute erhalten ist. Sie verband die antike Stadt mit den Hügeln auf der anderen Seite des Flusses, wo später ein römisches Theater und eine Festung entstanden. Noch heute stehen die Ruinen des Theaters neben der Brücke – und es wird im Sommer immer noch für Aufführungen genutzt.
Brücke wurde mehrfach repariert und umgebaut
Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Brücke mehrfach repariert und umgebaut. Mittelalterliche und spätere Bauelemente mischen sich mit dem römischen Fundament. So stammt z. B. ein Bogen aus dem 12. Jahrhundert, ein anderer aus dem 16. Jahrhundert. Trotzdem blieb die Ponte Pietra immer das, was sie war – eine Brücke, die Kaiser, Händler, Künstler und Reisende gesehen hat.

Im April 1945 wurde die Brücke beim Rückzug der deutschen Truppen von der Wehrmacht gesprengt. Doch in den 1950er-Jahren wurde sie Stein für Stein originalgetreu wieder aufgebaut – und zwar mit genau jenen Steinen, die aus dem Flussbett geborgen wurden. Eine liebevolle Restauration mit viel Respekt für die Geschichte.
Geschichte, etwas Romantik und ein Hauch von Ewigkeit
Heute führt die Brücke ein ruhiges touristisches Leben. Immer ist jemand da, der Fotos macht – sei es im warmen Abendlicht auf die roten Dächer Veronas, sei es beim Sonnenuntergang, wenn die Stadt in Gold- und Rosatönen leuchtet. Oft sieht man Brautpaare, Musiker, Maler – jeder will ein Stück der Atmosphäre einfangen.
Von der Brücke aus hat man einen wunderbaren Blick auf das Theater und den Hügel San Pietro. Viele steigen hoch zur Aussichtsplattform – und das zu Recht. Aber auch ohne den Aufstieg schenkt dir die Ponte Pietra genau diese „Postkarte von Verona“: ein bisschen Geschichte, ein bisschen Romantik, ein Hauch von Ewigkeit.
Und das Wichtigste: Lass dir Zeit hier. Bleib stehen. Hör dem Wasser zu. Schau, wie das Licht die Dächer berührt. Verona mag es nicht, wenn man es eilig hat. Diese Stadt gehört denen, die stehen bleiben können.
Wie kommt man zur Ponte Pietra?
Die Ponte Pietra befindet sich im historischen Zentrum Veronas, direkt am Fluss Etsch. Vom zentralen Platz Piazza delle Erbe sind es nur etwa 10 Gehminuten – durch charmante, enge Gassen, vorbei am berühmten Balkon der Julia.
Wer vom Hauptbahnhof Verona Porta Nuova anreist, kann entweder ein Taxi nehmen oder mit den Buslinien 73 oder 91 in Richtung Altstadt fahren und den Rest zu Fuß gehen. Die nächste Bushaltestelle in der Nähe der Brücke ist Via Interrato dell’Acqua Morta. Aber am schönsten ist es, zu Fuß zu gehen. Verona ist kompakt, und hinter jeder Ecke verbirgt sich ein kleines Wunder.