Start Aktuelles Sperlonga – Italiens strahlendes Kleinod am Tyrrhenischen Meer

Sperlonga – Italiens strahlendes Kleinod am Tyrrhenischen Meer

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Aussichtspunkt über Sperlonga: Von hier reicht der Blick über den langen Sandstrand und die lebendige Küste. (Foto: © Bastian Glumm)
Aussichtspunkt über Sperlonga: Von hier reicht der Blick über den langen Sandstrand und die lebendige Küste. (Foto: © Bastian Glumm)

Wer zum ersten Mal nach Sperlonga reist, spürt sofort diesen besonderen Zauber, den nur wenige Orte so intensiv ausstrahlen. Zwischen Rom und Neapel, auf einem Felsvorsprung über dem Tyrrhenischen Meer, liegt dieses kleine Juwel, das von Reisenden oft übersehen wird. Dabei vereint Sperlonga auf einzigartige Weise das Flair eines griechisch anmutenden Fischerdorfs, die reiche Geschichte des Römischen Reiches und die Leichtigkeit des italienischen Dolce Vita. Es ist ein Ort, an dem die Zeit langsamer zu vergehen scheint – und genau deshalb verfallen Besucher ihm so schnell.

Ein weißes Dorf mit mediterranem Charme

Beim Spaziergang durch Sperlongas Altstadt fühlt man sich wie in einer anderen Welt. Die Häuser sind weiß gekalkt, oft mit leuchtend blauen Fensterläden oder bunten Blumentöpfen geschmückt, die kleine Farbakzente in das Gassenlabyrinth setzen. Enge Treppenwege winden sich den Hang hinauf, verbinden kleine Plätze miteinander, von denen aus man unvermittelt auf das glitzernde Meer blickt.

Viele Besucher sprechen vom „weißen Dorf am Meer“ und tatsächlich erinnert die Architektur mit ihren klaren Formen und den verschachtelten Häusern an die Kykladen in Griechenland. Doch Sperlonga ist durch und durch italienisch: In den Straßen weht der Duft von frischem Espresso, von Basilikum und gebratenem Fisch. Und immer wieder hört man die heitere, melodiöse Sprache der Einheimischen.

Typische Gasse in der Altstadt von Sperlonga – weiß gekalkte Mauern und verwinkelte Treppenwege prägen das historische Zentrum. (Foto: © Bastian Glumm)
Typische Gasse in der Altstadt von Sperlonga – weiß gekalkte Mauern und verwinkelte Treppenwege prägen das historische Zentrum. (Foto: © Bastian Glumm)

Die Altstadt – ein Labyrinth voller Geschichte

Die Altstadt ist nicht nur Kulisse, sondern eine Sehenswürdigkeit für sich. Wer sich in die engen Gassen wagt, entdeckt stille Innenhöfe, kleine Handwerksläden und versteckte Piazzette, auf denen Katzen dösen und alte Männer Karten spielen. Besonders eindrucksvoll ist der Blick von den Aussichtspunkten: Von fast jeder Ecke öffnet sich der Horizont über dem Tyrrhenischen Meer und bei Sonnenuntergang leuchtet das Dorf selbst wie ein weißer Diamant.

Auch die Kirchen sind einen Besuch wert – etwa die Chiesa di Santa Maria di Sperlonga, die mit Fresken geschmückt ist, oder die San Leone, die schlichte, aber eindrucksvolle Pfarrkirche. Wer weiter Richtung Hafen schlendert, gelangt zum Torre Truglia, einem markanten Wachturm aus dem 16. Jahrhundert, der einst als Schutz vor Piratenangriffen diente und heute ein Wahrzeichen der Stadt ist. Die Mischung aus lebendigem Alltag, historischen Spuren und mediterraner Gelassenheit macht die Altstadt zu einem Ort, den man nicht nur einmal durchschreiten, sondern immer wieder neu entdecken möchte.

Sperlonga: Geschichte zum Anfassen

Sperlonga ist nicht nur ein Ort zum Träumen, sondern auch ein Ort zum Lernen. In der Antike zog die Schönheit der Küste sogar die römischen Kaiser an. Besonders Kaiser Tiberius ließ sich hier nieder und errichtete seine prächtige Villa direkt am Meer. Herzstück dieser Anlage war eine natürliche Höhle – die „Grotta di Tiberio“ –, die der Kaiser für Festmahle und Vergnügungen nutzen ließ.

Malerische Häuser direkt über dem Meer – die Altstadt von Sperlonga thront spektakulär auf den Felsen. (Foto: © Bastian Glumm)
Malerische Häuser direkt über dem Meer – die Altstadt von Sperlonga thront spektakulär auf den Felsen. (Foto: © Bastian Glumm)

In dieser Höhle wurden im 20. Jahrhundert spektakuläre Skulpturen entdeckt, die Szenen aus der Odyssee darstellen. Heute sind sie im Archäologischen Museum von Sperlonga ausgestellt und zählen zu den bedeutendsten Funden der römischen Kunstgeschichte. Wer durch das Museum schlendert, kann sich leicht vorstellen, wie das Leben hier vor 2000 Jahren ausgesehen haben muss: ein Kaiser, der mit seinen Gästen am Wasser tafelt, während die Sonne langsam hinter den Hügeln verschwindet.

Ein Strandparadies für wahre Genießer

Doch Sperlonga lebt nicht nur von seiner Vergangenheit – es ist vor allem ein Paradies für Sonnenhungrige und Badefreunde. Der feine, helle Sand zieht sich kilometerlang an der Küste entlang und wird von sanften Dünen und dem klaren, türkisfarbenen Meer gesäumt. Kein Wunder, dass die Strände regelmäßig mit der Blauen Flagge ausgezeichnet werden, einem Siegel für hervorragende Wasserqualität.

Ob man einen Liegestuhl in einer der vielen Lidos mietet, sich ein Kajak ausleiht oder einfach im warmen Sand die Seele baumeln lässt – hier findet jeder seinen Lieblingsplatz. Besonders romantisch ist es, den Abend am Strand zu verbringen: Wenn die Sonne das Meer in Orange und Gold taucht und die Silhouette des Dorfes auf dem Felsen aufleuchtet, wirkt Sperlonga wie ein Bild aus einem italienischen Filmklassiker.

Blick auf den Strand von Sperlonga: Kilometerlange Sandküste mit bunten Sonnenschirmen und kristallklarem Meer. (Foto: © Bastian Glumm)
Blick auf den Strand von Sperlonga: Kilometerlange Sandküste mit bunten Sonnenschirmen und kristallklarem Meer. (Foto: © Bastian Glumm)

Kulinarische Verführungen an jeder Ecke

Wer Italien bereist, reist immer auch für den Geschmack – und Sperlonga enttäuscht hier keineswegs. Direkt am kleinen Fischerhafen oder entlang der Strandpromenade servieren Restaurants fangfrischen Fisch und Meeresfrüchte, die morgens noch in den Netzen der Fischer zappelten. Typisch sind Gerichte wie Spaghetti alle vongole oder gegrillter Tintenfisch, dazu ein Glas kühler Weißwein aus der Region Latium.

Abseits der Küste locken kleine Trattorien mit regionaler Hausmannskost: Pasta mit Tomaten und Olivenöl aus der Umgebung, frisches Gemüse von den Märkten und süße Nachspeisen, die oft noch nach alten Familienrezepten zubereitet werden. Wer den Abend wie die Einheimischen ausklingen lassen möchte, bestellt sich auf der Piazza einen Aperitivo – vielleicht einen Aperol Spritz oder einen Limoncello – und beobachtet das lebhafte Treiben der Dorfbewohner.

Ein Ort mit vielen Gesichtern

Sperlonga hat in jeder Jahreszeit seinen eigenen Reiz. Im Frühling, wenn die Gärten in voller Blüte stehen, ist es ruhig und friedlich – perfekt für alle, die Entspannung und Natur suchen. Im Hochsommer hingegen erwacht das Dorf zum Leben: Italienische Familien, römische Wochenendurlauber und internationale Besucher füllen die Gassen, die Strände sind voller Gelächter, und auf den Plätzen spielen Kinder bis spät in die Nacht. Im Herbst schließlich lockt Sperlonga mit mildem Klima und einer angenehmen Stille, wenn die großen Touristenströme wieder abgeebbt sind.

Anreise nach Sperlonga

Von Rom: Mit dem Zug von Roma Termini nach Fondi-Sperlonga (ca. 1 Stunde). Von dort fahren regelmäßig Shuttlebusse ins Zentrum von Sperlonga (ca. 15 Minuten). Mit dem Auto erreicht man Sperlonga über die A1 in rund 2 Stunden.

Von Neapel: Mit dem Zug ab Napoli Centrale nach Fondi-Sperlonga (ca. 1 Stunde 20 Minuten). Weiter mit dem Shuttlebus ins Zentrum. Mit dem Auto fährt man die A1 Richtung Rom und benötigt etwa 1,5 Stunden.

Tipp: Wer flexibel reisen möchte, wählt das Auto – wer entspannt unterwegs sein will, ist mit Zug und Shuttle gut beraten.

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