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Pastiera Napoletana – Das süße Symbol der Auferstehung

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Die Pastiera Napoletana ist nicht einfach nur ein Kuchen. Sie ist ein richtiges Ritual, eine Geschichte, ein Duft voller Erinnerungen und Feste. In Neapel wird sie traditionell zu Ostern gebacken. (Foto: © Bastian Glumm)
Die Pastiera Napoletana ist nicht einfach nur ein Kuchen. Sie ist ein richtiges Ritual, eine Geschichte, ein Duft voller Erinnerungen und Feste. In Neapel wird sie traditionell zu Ostern gebacken. (Foto: © Bastian Glumm)
Die Pastiera Napoletana ist nicht einfach nur ein Kuchen. Sie ist ein richtiges Ritual, eine Geschichte, ein Duft voller Erinnerungen und Feste. In Neapel wird sie traditionell zu Ostern gebacken – denn genau sie symbolisiert Frühling, Auferstehung, neues Leben. In vielen Familien, die sie besonders lieben, taucht die Pastiera auch zu Weihnachten auf – denn ein Fest ohne sie ist kein richtiges Fest.

Geschichte und Tradition

Der Legende nach waren es Nonnen aus dem Kloster San Gregorio Armeno, die die Pastiera zum ersten Mal zubereiteten. Sie kombinierten symbolträchtige Zutaten: gekochter Weizen (Fruchtbarkeit und neues Leben), Ricotta (Reinheit), Eier (Geburt), Orangenblütenwasser (Frühling), Gewürze und kandierte Früchte. Gebacken wurde sie am Gründonnerstag, damit sie bis Ostersonntag durchziehen und ihren besonderen Geschmack entfalten konnte – denn die Pastiera wird kalt gegessen, gut durchgezogen, wenn sich alle Aromen vereint haben.

Schon in vorchristlicher Zeit galt das Korn in Gerichten als Symbol für Erneuerung, Wachstum und einen neuen Lebenszyklus. Deshalb ist die Pastiera nicht bloß ein Dessert, sondern fast wie ein kulinarisches Gebet für Fruchtbarkeit, Liebe und Licht.

Und hier das Rezept – von Mamma

„Frag mich nicht nach Grammangaben. Das ist ein Kuchen mit Seele. Und die Seele wiegt man nicht.“

1. Weizen kochen:
„Also, der gekochte Weizen (so ungefähr 250 g) wird mit einem halben Liter Milch übergossen. Dann kommt die Schale von einer Zitrone rein und die Schale von einer halben Orange. Auf den Herd stellen, auf kleiner Flamme umrühren und kochen lassen, bis die Milch ganz einreduziert ist.

Wer die Schälchen nicht mag – nimmt sie raus. Wer mag – lässt sie drin. Und wer’s feiner will – nimmt den Mixer, und es wird eine schöne glatte Masse.“

2. Ricotta-Masse zubereiten:
„In einer anderen Schüssel wird der Ricotta (so 400 g) mit zwei Eiern verrührt. Zucker – naja, wer wie viel mag, aber ich zum Beispiel nehme ein Glas voll. Ein Prise Salz und all diese Aromen. Vanille, Zimt, Fior d’Arancia (Orangenblütenwasser). Das ist alles schon italienisch. Das wird alles schön durchpassiert.“

3. Vermengen:
„Wenn der Weizen mit der Milch abgekühlt ist, kommt die Ricotta-Masse dazu. Alles wird gut durchgemixt und kommt in den Kühlschrank zum Abkühlen.“

4. Der Mürbeteig (pasta frolla):
„Ein Ei, Butter, Mehl. Schnell zusammenkneten. Ab in den Kühlschrank – ich sag immer: der Teig soll sich ein bissl ausruhen. Eine Stunde reicht. Dann ausrollen und in die Form legen.“

5. Zusammensetzen:
„Dann wird die Füllung reingegossen. Und obendrauf kommen sechs Streifen aus Teig – drei in die eine Richtung, drei in die andere. Das, sagt Mama, symbolisiert die sechs vereinigten Königreiche Italiens – sozusagen eine Kuchengeschichte Italiens.“

Die Pastiera ist immer mehr als nur ein Kuchen.Sie ist Frühling, Liebe, Erinnerung an Mamas Hände im Mehl. (Foto: © Bastian Glumm)
Die Pastiera ist immer mehr als nur ein Kuchen.
Sie ist Frühling, Liebe, Erinnerung an Mamas Hände im Mehl. (Foto: © Bastian Glumm)

6. Backen:
„Backzeit? Na, eure Form, eure Temperatur. So um die 40 Minuten, bis sie schön goldbraun ist und oben ein Riss erscheint – das ist das Zeichen, dass sie gelungen ist.“

7. Kinderbonus:
„Wollt ihr den Kindern eine Freude machen? Gebt ein paar Schokostückchen in die Füllung. Dann ist sie süßer, weicher – und in fünf Minuten vom Tisch verschwunden.“

Die Pastiera ist immer mehr als nur ein Kuchen.
Sie ist Frühling, Liebe, Erinnerung an Mamas Hände im Mehl. Sie ist der Duft, der am Karfreitag durch das Haus zieht. Sie ist ein Kuchen, den man nicht einfach schneidet – sondern teilt.

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