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Der 25. April in Italien: Der Tag, an dem die Freiheit wieder laut sprach

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Am 25. April feiert man in Italien den Tag der Befreiung – Festa della Liberazione. (Bild: Open AI)
Am 25. April feiert man in Italien den Tag der Befreiung – Festa della Liberazione. (Bild: Open AI)

In Italien gibt es einen Tag, an dem in der Luft nicht nur der Frühling liegt, sondern auch etwas Tieferes – die Erinnerung. Am 25. April feiert man dort den Tag der BefreiungFesta della Liberazione. Aber stell dir keinen steifen Militärmarsch vor. Dieser Tag steht für das Leben, für Entscheidungen, für die Freiheit, die nicht von Generälen, sondern von einfachen Menschen erkämpft wurde.

Italien schüttelte den Faschismus ab

Es ist kein „Tag des Kriegsendes“ – denn der Krieg dauerte eigentlich noch an. Es ist der Tag, an dem Italien den Faschismus abgeschüttelt hat, wie einen schweren Mantel nach einem langen Winter. Im Jahr 1945, genau am 25. April, erhoben sich die Partisanen in Mailand, Turin und Genua und riefen: „Genug ist genug!“ Für viele war das der Punkt ohne Rückkehr. Endlich – Freiheit.

Doch wer waren diese Partisanen? Die Widerstandsbewegung – oder wie man hier sagt, Resistenza – war keine Armee im klassischen Sinn. Es war ein Mosaik von Menschen: Bauern, Lehrer, Studenten, Großmütter, die Verfolgte versteckten, Jugendliche, die Flugblätter verteilten, und sogar Priester, die heimlich Widerstandskämpfer versorgten. Viele hatten nie eine Waffe in der Hand, aber jeder tat etwas – oft mit Lebensgefahr.

In Venedig feiert man am 25. April auch den Markustag, den Tag des Stadtpatrons. Und es gibt eine wunderbare Tradition: Männer schenken ihren Liebsten eine rote Rose – bòcolo. (Bild: Open AI)
In Venedig feiert man am 25. April auch den Markustag, den Tag des Stadtpatrons. Und es gibt eine wunderbare Tradition: Männer schenken ihren Liebsten eine rote Rose – bòcolo. (Bild: Open AI)

Ein Tag der Erinnerung und des Glaubens

Und was tun die Italiener am 25. April? Sie gehen raus! Auf die Straßen, in die Parks, zu Konzerten. Sie lesen Gedichte, singen Bella Ciao – dieses Lied, das zum Hymnus des Widerstands wurde. Sie legen Blumen nieder, umarmen Großmütter, die sich noch erinnern. Es ist ein Tag der Erinnerung – aber auch ein Tag des Glaubens: dass jede Generation ihren eigenen „Widerstand“, ihre eigene Entscheidung, ihren eigenen Kampf hat.

Und falls du gerade in Italien bist – hier ein paar Tipps, wo du hingehen kannst:

  • Rom: Freier Eintritt ins Kolosseum, Forum Romanum, Palatin; Konzerte auf öffentlichen Plätzen.
  • Mailand: Gedenkmarsch im Zentrum, Konzerte, offene Museen.
  • Neapel: Parade ab Piazza Garibaldi, freier Eintritt in Museen wie Capodimonte oder Palazzo Reale.
  • Venedig: Hier feiert man am 25. April auch den Markustag, den Tag des Stadtpatrons. Und es gibt eine wunderbare Tradition: Männer schenken ihren Liebsten eine rote Rose – bòcolo. Laut Legende verliebte sich einst ein einfacher junger Mann in die Tochter eines Patriziers. Um ihre Liebe zu verdienen, zog er in den Krieg – und starb. Vor seinem Tod übergab er einem Freund eine blutgetränkte rote Rose, die er ihr bringen sollte. Seitdem schenkt man in Venedig am 25. April rote Rosen als Zeichen der Liebe, Treue und Tapferkeit.
  • Florenz, Lucca, Udine: Konzerte, Festivals, Lesungen – überall spürt man den Geist der Freiheit.

Denn Freiheit lebt nicht in Museen. Sie lebt in Stimmen, die nicht schweigen, wenn sie Ungerechtigkeit sehen. Der 25. April ist genau dafür da. Und ein bisschen auch für die Liebe.

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