Start Aktuelles Der „Codice Fiscale“ – Italiens Schlüssel zur Bürokratie

Der „Codice Fiscale“ – Italiens Schlüssel zur Bürokratie

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Wer in Italien richtig ankommen möchte, braucht mehr als nur ein Auto und eine Unterkunft – der Codice Fiscale ist das zentrale Dokument, das den Neustart überhaupt erst möglich macht. (Foto: © Bastian Glumm)
Wer in Italien richtig ankommen möchte, braucht mehr als nur ein Auto und eine Unterkunft – der Codice Fiscale ist das zentrale Dokument, das den Neustart überhaupt erst möglich macht. (Foto: © Bastian Glumm)

Wer nach Italien auswandern möchte, stellt schnell fest: Bevor der Alltag beginnen kann, müssen einige bürokratische Hürden genommen werden. Schon ganz am Anfang taucht dabei ein Begriff auf, der für fast alle weiteren Schritte entscheidend ist – der Codice Fiscale. Diese persönliche Steuernummer ist weit mehr als ein reines Finanzdokument. Sie ist der Schlüssel, um in Italien Fuß zu fassen: Ohne sie gibt es weder Mietvertrag noch Bankkonto oder Arbeitsstelle.

Was ist der Codice Fiscale?

Der Codice Fiscale ist die italienische Steuernummer, vergleichbar mit der Steuer-Identifikationsnummer in Deutschland oder der Sozialversicherungsnummer in Österreich. Er wird vom Agenzia delle Entrate, der italienischen Finanzbehörde, vergeben. Technisch gesehen handelt es sich um einen 16-stelligen alphanumerischen Code, der aus Namen, Geburtsdatum und Geburtsort abgeleitet wird.

Wozu braucht man ihn?

Die Liste der Einsatzmöglichkeiten ist lang. Wer in Italien ein Bankkonto eröffnen, einen Arbeitsvertrag unterschreiben oder eine Wohnung mieten möchte, wird nach seinem Codice Fiscale gefragt. Auch für den Kauf einer SIM-Karte, den Abschluss von Strom- oder Gasverträgen und selbst beim Online-Shopping auf italienischen Seiten ist er oft notwendig. Kurz gesagt: Der Codice Fiscale ist der Generalschlüssel zur Teilnahme am öffentlichen und wirtschaftlichen Leben Italiens.

Wie bekommt man ihn?

Für EU-Bürger ist die Beantragung recht unkompliziert. Man geht zum örtlichen Finanzamt, dem Agenzia delle Entrate, und legt dort einen gültigen Personalausweis oder Reisepass vor. In der Regel genügt es, eine Adresse in Italien anzugeben, selbst wenn es sich zunächst nur um eine vorübergehende Unterkunft handelt. Wer aus einem Nicht-EU-Land stammt, muss zusätzlich ein gültiges Visum oder ein Aufenthaltsdokument vorweisen. Die Ausstellung ist kostenlos und meist erhält man den Codice Fiscale sofort in Papierform. Wer sich noch im Heimatland befindet, kann ihn auch über das italienische Konsulat beantragen.

Alltag ohne Codice Fiscale – kaum denkbar

Für Touristen spielt der Codice Fiscale keine Rolle, doch für alle, die in Italien leben oder arbeiten wollen, ist er unverzichtbar. Viele Auswanderer berichten, dass dies das erste Dokument war, das sie beantragen mussten – noch bevor sie eine Wohnung oder einen Arbeitsplatz gefunden hatten. Ohne den Code lassen sich viele Türen schlicht nicht öffnen.

Wer also nach Italien ziehen möchte, sollte seine italienische Steuerkennziffer als erste Station im bürokratischen Abenteuer verstehen. Es macht das Leben im neuen Land überhaupt erst möglich – von der Wohnungssuche bis zur Kontoeröffnung. Kurz: Ohne diese Nummer läuft in Italien nichts.

Info: Codice Fiscale auf einen Blick

  • Was? Persönliche Steuernummer in Italien (16-stellig, alphanumerisch).
  • Wozu? Notwendig für Bankkonto, Mietvertrag, Arbeitsvertrag, Strom/Gas, SIM-Karte u.v.m.
  • Wo beantragen? Beim Finanzamt (Agenzia delle Entrate) oder im italienischen Konsulat.
  • Unterlagen? EU-Bürger: Personalausweis oder Reisepass; Nicht-EU-Bürger zusätzlich Aufenthaltsdokument.
  • Kosten? Die Ausstellung ist kostenlos und erfolgt meist sofort.

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