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Die Kathedrale von Florenz: Ein architektonisches Meisterwerk

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Die Kathedrale von Florenz, Santa Maria del Fiore, ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Ort voller Geschichte, Kunst und Kultur. (Foto: © Bastian Glumm)
Die Kathedrale von Florenz, Santa Maria del Fiore, ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Ort voller Geschichte, Kunst und Kultur. (Foto: © Bastian Glumm)

Florenz… Diese Stadt geht einem direkt ins Herz. Ich wusste, dass ich die berühmte Kathedrale Santa Maria del Fiore sehen musste, aber als ich zum ersten Mal den Platz davor betrat, verschlug es mir einfach den Atem. Sie ist riesig, grandios, und ihre Marmorverkleidung in Weiß, Grün und Rosa sieht aus, als wäre sie geschaffen worden, um jeden zu beeindrucken, der sie betrachtet.

Bau der Kathedrale begann im Jahr 1296

Diese Kathedrale ist das wahre Symbol von Florenz, gelegen im Herzen dieser eindrucksvollen Stadt. Ihr Bau begann bereits im Jahr 1296 nach einem Entwurf von Arnolfo di Cambio. Jahrzehntelang wurde sie weitergebaut, und die berühmte Kuppel – das Meisterwerk des genialen Architekten Filippo Brunelleschi – wurde erst im 15. Jahrhundert fertiggestellt. Die Baugeschichte ist eine eigene Saga über Herausforderungen, geniale Lösungen und unvergleichliches Talent.

Sobald ich die Schwelle überschritten hatte, umfing mich eine Atmosphäre der Stille und Ruhe. Das Innere der Kathedrale ist weitläufig und schlicht, mit minimaler Dekoration, die im starken Kontrast zur prächtigen Fassade steht. An den Wänden befinden sich Buntglasfenster, durch die sanftes Licht fällt. Und das Wichtigste – die Kuppel. Als ich meinen Kopf hob, hatte ich das Gefühl, in eine andere Dimension einzutreten. Die Fresken von Giorgio Vasari und Federico Zuccari stellen das Jüngste Gericht dar – eine Szene so monumental, dass sie einen fast erschauern lässt.

Als ich das erste Mal die Kathedrale von Florenz sah, verschlug es mir fast den Atem! (Foto: © Bastian Glumm)
Als ich das erste Mal die Kathedrale von Florenz sah, verschlug es mir fast den Atem! (Foto: © Bastian Glumm)

Die Pazzi-Verschwörung im Jahr 1478

Die Kathedrale ist mit vielen historischen Ereignissen verbunden, darunter die tragische Ermordung von Giuliano de’ Medici im Jahr 1478. Dies geschah während der Pazzi-Verschwörung – einem Komplott einer einflussreichen florentinischen Familie, die die Medici von der Macht verdrängen wollte. Während der Ostermesse, als die Menge die Kathedrale füllte, griffen die Verschwörer die Medici-Brüder an. Giuliano erlitt tödliche Dolchstiche – Historiker behaupten, es waren mehr als ein Dutzend. Sein Bruder, Lorenzo der Prächtige, entkam auf wundersame Weise, indem er sich in der Sakristei versteckte. Doch die Folgen dieser Ereignisse waren verheerend – Florenz wurde von einer Welle blutiger Repressalien überzogen, und alle an der Verschwörung Beteiligten wurden grausam hingerichtet.

Auch Dante Alighieri wurde hier in der Taufkapelle getauft. Ja, genau dieser Dante, der Autor der „Göttlichen Komödie“, der die Hölle mit solch detaillierter Präzision beschrieb, dass man glauben könnte, er hätte sie persönlich gesehen. Interessanterweise befindet sich in der Kathedrale das berühmte Gemälde „Dante und die Göttliche Komödie“ von Domenico di Michelino. Darauf steht der Dichter mit einem Buch in der Hand, während hinter ihm die Hölle, das Fegefeuer und das Paradies dargestellt sind. Ein weiteres Zeichen dafür, wie eng Dante mit dieser Stadt verbunden ist.

463 Stufen bis zur eindrucksvollen Kuppel

Zusätzlich zu diesen Kunstwerken beherbergt die Kathedrale zwei bemerkenswerte Fresken von berühmten Söldnerführern zu Pferd. Die erste stellt Giovanni Acuto (John Hawkwood) dar, ein englischer Söldner, der Florenz diente, gemalt von Paolo Uccello im Jahr 1436. Die zweite zeigt Niccolò da Tolentino, einen weiteren berühmten Condottiere, der ebenfalls für Florenz kämpfte. Dieses Werk wurde 1456 von Andrea del Castagno geschaffen. Beide Fresken sind in Chiaroscuro-Technik ausgeführt und verleihen ihnen das Aussehen von Skulpturen.

Zusätzlich zu den zahlreichen Kunstwerken beherbergt die Kathedrale zwei bemerkenswerte Fresken von berühmten Söldnerführern zu Pferd. (Foto: © Bastian Glumm)
Zusätzlich zu den zahlreichen Kunstwerken beherbergt die Kathedrale zwei bemerkenswerte Fresken von berühmten Söldnerführern zu Pferd. (Foto: © Bastian Glumm)

Und dann die Kuppel – eine echte Herausforderung. 463 Stufen! Ich hätte sie gerne erklommen, aber meine Zeit war knapp – andere Sehenswürdigkeiten von Florenz warteten auf mich, und ich konnte es mir einfach nicht leisten, zu lange hier zu verweilen. Dennoch sagt man, dass, wenn man auf die Kuppel steigt und sich etwas wünscht, es in Erfüllung geht. Vielleicht ist das ein Grund, eines Tages zurückzukehren.

Santa Maria del Fiore: Die Seele von Florenz

Als ich die Kathedrale verließ, stand ich noch lange davor und betrachtete jedes Detail, jede Schnitzerei an der Fassade. Dieser Ort ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk – er ist eine ganze Epoche, eine Geschichte, die Seele von Florenz. Wenn ihr jemals hierherkommt, schaut euch die Kathedrale nicht nur an – spürt sie, erlebt diesen Moment. Es lohnt sich.

Praktische Tipps für den Besuch

Anreise:

  • Die Kathedrale befindet sich im Herzen von Florenz auf der Piazza del Duomo. Vom Hauptbahnhof Santa Maria Novella ist sie in etwa 10-15 Minuten zu Fuß erreichbar.
  • Wer mit dem Auto anreist, sollte beachten, dass das historische Zentrum eine verkehrsberuhigte Zone (ZTL) ist. Parkmöglichkeiten gibt es in umliegenden Parkhäusern.

Öffnungszeiten & Tickets:

  • Der Eintritt in die Kathedrale ist kostenlos, aber für den Zugang zur Kuppel, dem Glockenturm, der Krypta und dem Baptisterium benötigt man ein Ticket.
  • Es lohnt sich, Tickets im Voraus online zu buchen, um lange Warteschlangen zu vermeiden.
  • Die Öffnungszeiten variieren je nach Jahreszeit und Sehenswürdigkeit, daher empfiehlt es sich, sie vor dem Besuch auf der offiziellen Webseite zu überprüfen.
Die Kuppel der Kathedrale Santa Maria del Fiore ist sowohl architektonisch als auch künstlerisch ein einzigartiges Meisterwerk. (Foto: © Bastian Glumm)
Die Kuppel der Kathedrale Santa Maria del Fiore ist sowohl architektonisch als auch künstlerisch ein einzigartiges Meisterwerk. (Foto: © Bastian Glumm)

Beste Besuchszeit:

  • Früh morgens oder am späten Nachmittag sind die besten Zeiten, um die großen Menschenmengen zu vermeiden.
  • Wer die Kuppel erklimmen möchte, sollte ausreichend Zeit einplanen, da der Aufstieg über eine enge Wendeltreppe erfolgt.

Besondere Highlights:

  • Der Blick von der Kuppel auf Florenz ist atemberaubend und sollte nicht verpasst werden.
  • Das Museo dell’Opera del Duomo bietet eine faszinierende Sammlung mit Originalkunstwerken der Kathedrale.
  • Das Baptisterium mit seinen berühmten goldenen Türen, den „Paradiespforten“, ist ein weiteres Muss für Kunstliebhaber.

Ein Besuch der Kathedrale von Florenz ist ein unvergessliches Erlebnis – sei es für Kunst-, Geschichts- oder Architekturliebhaber. Mit ein wenig Planung wird der Aufenthalt noch beeindruckender!

Übernachtungsempfehlung: Das Hotel La Fortezza

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