Start Aktuelles Italien: Mann soll 28.000 Euro zahlen – wegen einer Radarfalle

Italien: Mann soll 28.000 Euro zahlen – wegen einer Radarfalle

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Italiener droht finanzieller Ruin: 28.000 € Bußgeld durch kaum sichtbaren Blitzer – tägliche Pendelstrecke wurde zur Kostenfalle. (Bild: Open AI)
Italiener droht finanzieller Ruin: 28.000 € Bußgeld durch kaum sichtbaren Blitzer – tägliche Pendelstrecke wurde zur Kostenfalle. (Bild: Open AI)

Ein italienischer Sicherheitsmitarbeiter steht vor einem finanziellen Desaster: Andrea Ferretto, 40 Jahre alt und wohnhaft in Nizza Monferrato (Piemont), wurde über einen Zeitraum von sechs Monaten regelmäßig von einem versteckten Blitzer erfasst. Die daraus resultierenden Bußgelder summieren sich auf insgesamt 28.000 Euro.

Zwischen Wohnung und Supermarkt gependelt

Zwischen 2021 und 2022 pendelte Ferretto täglich zu seinem Arbeitsplatz in einem Supermarkt in Tortona (Provinz Alessandria). Auf seiner Route passierte er zweimal täglich die Ortschaft Bazzana di Mombaruzzo, wo ein fest installierter Blitzer der Provinz Asti positioniert ist.

Laut Ferretto war der Blitzer schwer erkennbar: „Ich habe zu spät bemerkt, dass dort ein Blitzer installiert ist – hinter einer Kurve, oben auf einem Laternenmast und verdeckt durch eine drei Meter hohe Hecke“, sagte er gegenüber der italienischen Zeitung La Stampa.

Strafzettel sammelten sich monatelang an

Zunächst erhielt er vereinzelt kleinere Bußgeldbescheide für geringfügige Geschwindigkeitsüberschreitungen. Im Dezember 2024 traf jedoch ein umfassendes Schreiben ein, das ihn zur Zahlung von 28.000 Euro aufforderte. Beigefügt waren hunderte von Strafzetteln, die sich über Monate angesammelt hatten.

Ferretto, der ein monatliches Einkommen von etwa 1.100 Euro hat, sieht sich nun mit der Aussicht konfrontiert, sein Auto und seinen Motorroller zu verlieren, da ein behördliches Fahrverbot oder eine Beschlagnahmung wegen unbezahlter Schulden droht. Er hat rechtliche Schritte eingeleitet, doch die Fristen für Einsprüche sind bereits verstrichen.

Debatte über Sichtbarkeit und Rechtmäßigkeit von Blitzern

Der Fall hat in Italien eine Debatte über die Sichtbarkeit und Rechtmäßigkeit von Blitzern ausgelöst. Ferretto argumentiert, dass der Blitzer nicht ordnungsgemäß gekennzeichnet und möglicherweise nicht korrekt genehmigt sei. Die Behörden hingegen bestehen auf der Rechtmäßigkeit der Strafen.

„Ich möchte nicht das Opfer spielen, aber jemand muss erklären, wie es möglich ist, das Leben eines Menschen so zu ruinieren“, sagte Ferretto gegenüber La Nuova Provincia. Der Fall wirft Fragen zur Transparenz und Fairness bei der Verkehrsüberwachung auf und hat landesweit für Diskussionen gesorgt.

Quellen: La Stampa, La Nuova Provincia

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