
Wer rund um Weihnachten mit dem Auto nach Italien reist, sollte sich in diesem Jahr auf erhebliche Verkehrsbehinderungen einstellen. Ab Samstag, dem 20. Dezember 2025, beginnt eine der staureichsten Reisephasen des Jahres. Besonders auf den klassischen Nord-Süd-Routen durch Deutschland, Österreich und die Schweiz, aber auch innerhalb Italiens selbst, ist mit Verzögerungen zu rechnen.
Der stärkste Verkehr wird erfahrungsgemäß am Wochenende vor Weihnachten erwartet. Viele Urlauber starten gleichzeitig in die Ferien, hinzu kommen Wochenendpendler sowie der saisonale Ausflugsverkehr. Besonders der Samstag, 20. Dezember, gilt als kritischer Reisetag mit sehr hohem Staurisiko. Auch der Sonntag sowie die letzten Werktage vor Heiligabend bleiben verkehrsreich, vor allem in den Vormittags- und Nachmittagsstunden. Wer an diesen Tagen unterwegs ist, sollte möglichst früh morgens oder spät abends starten und die verkehrsintensive Zeit zwischen 10 und 18 Uhr meiden.
Alpenüberquerungen als zentrale Engpässe
Wie jedes Jahr stehen die Alpenübergänge im Zentrum der Stauprognosen. Die Brennerautobahn gehört zu den am stärksten belasteten Strecken Richtung Italien. Schon kleinere Unfälle, Baustellen oder winterliche Straßenverhältnisse können hier zu kilometerlangen Rückstaus führen. Ähnlich angespannt zeigt sich die Lage auf der Gotthard-Route in der Schweiz, wo besonders an den Wochenenden vor Weihnachten mit längeren Wartezeiten zu rechnen ist. Alternativrouten wie der San-Bernardino-Tunnel können zeitweise entlasten, sind bei hohem Verkehrsaufkommen jedoch ebenfalls anfällig.
Hinzu kommen in Tirol die bekannten Wochenend- und Feiertagsfahrverbote für den Ausweichverkehr. Diese Maßnahmen sollen Ortsdurchfahrten entlasten, führen jedoch dazu, dass sich der Verkehr noch stärker auf die Hauptachsen konzentriert.
Norditalien: Hohe Belastung auf Industrie- und Transitachsen
Nach der Alpenüberquerung setzt sich der dichte Verkehr häufig nahtlos fort. In Norditalien zählen mehrere Autobahnen zu den besonders stauanfälligen Strecken. Die A4 zwischen Turin, Mailand, Venedig und Triest ist eine der meistbefahrenen Verkehrsachsen des Landes. Vor Weihnachten kommt es vor allem rund um Mailand, Bergamo, Brescia, Verona und im Großraum Venedig regelmäßig zu stockendem Verkehr.
Auch die A22 von Brenner bis Modena bleibt stark belastet, da sich hier Transitverkehr, Urlaubsreisen und regionaler Verkehr überlagern. Verzögerungen sind insbesondere südlich von Bozen, im Raum Trient sowie rund um Verona typisch. Die A1 zwischen Mailand, Bologna, Florenz und Rom ist die wichtigste Nord-Süd-Verbindung Italiens. Besonders rund um Bologna, wo sie auf die A14 trifft, sowie im Apenninabschnitt zwischen Bologna und Florenz kann es bei hohem Verkehrsaufkommen und winterlichen Bedingungen zu längeren Staus kommen.
Mittelitalien: Ballungsräume und Binnenreiseverkehr
In Mittelitalien verlagert sich das Verkehrsproblem stärker auf den Binnenreiseverkehr. Viele Italiener nutzen die Feiertage für Familienbesuche, was vor allem die Ballungsräume belastet. Die A1 im Raum Rom ist rund um die Feiertage regelmäßig stark frequentiert, insbesondere auf den Zubringerstrecken zum römischen Autobahnring. Auch die A24 und A25 in Richtung Abruzzen verzeichnen in dieser Zeit ein erhöhtes Verkehrsaufkommen, vor allem vor und nach den Feiertagen.
Süditalien: Weniger Verkehr, aber punktuelle Engpässe
In Süditalien ist rund um Weihnachten ebenfalls mit Verzögerungen zu rechnen, wenn auch meist punktuell. Die A2, auch Autostrada del Mediterraneo genannt, ist die wichtigste Nord-Süd-Verbindung im Süden. Staus entstehen hier weniger durch das Verkehrsaufkommen als durch Baustellen, enge Streckenführungen und Unfälle. Im Raum Neapel kommt es auf der A1, der A3 Richtung Salerno sowie auf städtischen Zubringern regelmäßig zu stockendem Verkehr, insbesondere kurz vor Weihnachten und rund um den Jahreswechsel.
Entspannung an den Feiertagen, neue Spitzen danach
Eine spürbare Entlastung ist traditionell an Heiligabend sowie am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag zu erwarten. Zu diesen Terminen sind die meisten Reisenden bereits angekommen, der Fernverkehr nimmt deutlich ab. Nach den Feiertagen steigt das Verkehrsaufkommen jedoch erneut an. Zwischen dem 27. und 30. Dezember sorgen Kurzurlaube, Wintersportreisen und Familienbesuche für neue Verkehrsspitzen. Rund um Silvester und Neujahr beruhigt sich die Lage meist kurzzeitig, bevor ab dem 2. Januar der Rückreiseverkehr deutlich zunimmt.
Stau-Überblick: Italiens Autobahnen zu Weihnachten
- A4 (Norditalien): Sehr hohe Staugefahr rund um Mailand, Brescia, Verona und Venedig.
- A22 (Brenner): Extrem belastet durch Transit- und Urlaubsverkehr.
- A1 (Mailand–Rom): Engpässe bei Bologna und im Apennin.
- A14 (Adria): Erhöhter Ferien- und Familienverkehr.
- A2 (Süden): Weniger Verkehr, aber Baustellen und Unfälle möglich.
- A24/A25 (Abruzzen): Stark frequentiert rund um die Feiertage.
Höchste Belastung vor Weihnachten sowie zwischen dem 27. und 30. Dezember. Heiligabend und die Feiertage sind meist ruhiger.

































