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Zuppa di patate e fagioli: Ein warmer Hauch aus Süditalien

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Im Herzen Kampaniens entstand ein Gericht, das vom ersten Löffel an umarmt: Die Zuppa di patate e fagioli - eine deftige Suppe mit Kartoffeln und Bohnen. (Foto: © Bastian Glumm)
Im Herzen Kampaniens entstand ein Gericht, das vom ersten Löffel an umarmt: Die Zuppa di patate e fagioli - eine deftige Suppe mit Kartoffeln und Bohnen. (Foto: © Bastian Glumm)

Stell dir einen kühlen Abend in einer kleinen Stadt bei Neapel vor. Die Sonne geht über dem Tyrrhenischen Meer unter, Stimmen hallen durch enge Gassen und aus den Küchen alter Trattorien strömt der Duft von etwas Einfachem, aber Herzerwärmendem. Genau dort, im Herzen Kampaniens, entstand ein Gericht, das von der ersten Löffel an umarmt – Zuppa di patate e fagioli.

In Süditalien leben die Menschen oft traditionell

Es handelt sich um eine dicke Suppe aus gekochten Bohnen und Kartoffeln, manchmal mit gerösteten Brotkrumen bestreut. Kein Fleisch, keine Pasta – nur das, was die bäuerliche Küche ausmacht: Gemüse, etwas Olivenöl, Knoblauch und viel Liebe. Dieses Gericht wurde früher oft in ärmeren Dörfern im Süden Italiens gekocht, weil die Zutaten das ganze Jahr über verfügbar und günstig waren.

Im Süden Italiens – insbesondere in Kampanien, Basilikata und Apulien – lebten die Menschen traditionell einfach, aber sie verstanden es, aus Wenigem etwas Besonderes zu zaubern. Bohnen und Kartoffeln waren preiswert und nahrhaft, sie wurden oft im eigenen Garten angebaut. Altes Brot wurde nicht weggeworfen, sondern geröstet und über die Suppe gestreut – so ging nichts verloren.

Ein Gericht, das aus der Not heraus entstand

Dieses Gericht entstand also aus der Not, doch mit der Zeit wurde es zu einem Symbol der „cucina povera“ – der „armen Küche“, die heute als echter kulinarischer Schatz gilt. In manchen Dörfern Kampaniens gibt man zur Suppe sogar Parmesanschalen hinzu, um dem Ganzen mehr Geschmack zu verleihen. In Kriegszeiten wurde das Gericht oft ganz ohne Salz gekocht, stattdessen gaben Kräuter wie Rosmarin, Salbei oder Lorbeer den Geschmack. In Neapel gibt es die Tradition, diese Suppe erst am zweiten Tag zu essen, wenn sie noch dicker und aromatischer geworden ist.

Und so bereitest du Zuppa di patate e fagioli zu:

Du brauchst 200 Gramm getrocknete Bohnen (am besten rot oder Borlotti), 3–4 mittelgroße Kartoffeln, zwei Knoblauchzehen, drei Esslöffel natives Olivenöl extra, ein Lorbeerblatt, Salz, Pfeffer, geröstete Brotkrumen und etwas Petersilie zum Garnieren.

Die Bohnen über Nacht einweichen und dann weichkochen (etwa eine Stunde). In einer anderen Pfanne den Knoblauch in Olivenöl goldbraun anbraten, dann die gewürfelten Kartoffeln hinzufügen und kurz mitbraten. Danach gibst du die Bohnen, das Lorbeerblatt und etwas Wasser oder Brühe dazu und lässt das Ganze 20–30 Minuten köcheln, bis die Kartoffeln weich sind. Wenn du möchtest, kannst du einen Teil der Suppe mit einer Gabel zerdrücken, damit sie cremiger wird. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit geröstetem Brot und Petersilie servieren.

Eine Geschichte von der Großmutter

Warum solltest du diese Suppe probieren? Weil sie Wärme in einem Teller ist. Sie ist so einfach wie eine Geschichte von der Großmutter, aber reich an Geschmack. Die Italiener verkomplizieren das Leben nicht – statt schwerer Saucen und unzähliger Zutaten kochen sie mit dem Herzen. Und genau darum geht es bei diesem Gericht.

Wenn du die Atmosphäre Neapels spüren willst – fang mit einem Löffel dieser Zuppa an. Und vergiss nicht, einen guten Schuss Olivenöl obendrauf zu geben.

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